Seit Anfang Juli kassiert die Stadt für die Benützung des Öffentlichen WCs auf der Goethekreuzung 50 Cent, was viele Wildbiesler zur Folge hat. Jetzt hat sich die Stadt eine ganz besondere Idee einfallen lassen: Wer kein Geld eingesteckt hat, soll ein wenig einladendes Dixie-Klo gleich nebenan benutzen – das allerdings gratis. Fraglich, ob dieses „verlockende“ Angebot auch angenommen wird…
50 Cent sind pro kleinem (oder großem) Geschäft seit 1. Juli beim Öffentlichen WC auf der Goethekreuzung zu verrichten, äh, entrichten. Das ist gerade für die sich im Volksgartenpark aufhaltenden Randgruppen viel Geld. Aber so manchen Passanten stößt die neue Gebühr sauer auf: Wer kein Bargeld oder nur große Scheine mit hat, muss sich den Biesel-Stopp verkneifen – oder „mal ins Gebüsch“ gehen.
An eine Aufhebung der WC-Gebühr (wie die Jahre zuvor gehandhabt) denkt man bei der Stadt nicht, obwohl die Einnahmen die Kosten für die zwei (!) dort sitzenden „Klofrauen“ bei weitem nicht decken. Das Büro der zuständigen Stadträtin Regina Fechter (SPÖ) setzt lieber auf eine andere Lösung: „Für alle, die weiterhin nichts bezahlen wollen oder können, wurde zusätzlich eine mobile Toilette aufgestellt“, sagt SPÖ Linz-Sprecher Peter Binder laut OÖ Krone.
Das Dixie-Klo befindet sich in unmittelbarer Nähe zum öffentlichen WC und ist – wie alle derartigen stillen Örtchen – wenig einladend und hatte bei unserer Nachschau eine gefühlte Temperatur von 40 Grad… ob das wirklich der Weisheit letzter Schluss ist? Dann – ganz offen gesagt – lieber weiter wildbieseln…
Kommentar
Waren Sie schon mal mit Kindern oder Familie in der City unterwegs? Oder mussten Sie bei einem Landstraßen-Bummel aufs WC? Dann kennen Sie das Problem, ein halbwegs sauberes und kostenloses öffentliches WC zu finden: In der Innenstadt eine Mission Impossible – ausgenommen, man geht in ein Restaurant und bittet mehr oder weniger untertänig, das dortige Klo benutzen zu dürfen. Bei der Konkurrenz am Stadtrand – namentlich die PlusCity – gleichen die (kostenlosen) öffentlichen WCs kleinen „Pinkelpalästen“. Der Begriff Aufenthaltsqualität (ja, auch stille Örtchen gehören dazu) ist in der Linzer City leider nach wie vor ein Fremdwort.