Vor zehn Jahren wurde mit der Verlandung der drei Linzer Hafenbecken begonnen, 62.000m2 Wasserfläche auf Linzer Stadtgebiet verschwanden. Das Areal wird u.a. für neue Lagerhallen genutzt. Bereits jetzt sind hier – nur 2 km Luftlinie vom Hauptplatz entfernt – brisante und hochgefährliche Stoffe gelagert. Unter dem Sammelbegriff „Gefahrengut und wassergefährdende Stoffe“ sind es 17.000 Paletten Lagerkapazität – u.a. Lithiumbatterien, Chemieprodukte, Lacke, Farben und andere gefährliche Stoffe. Die nun neu entstehenden Lagerflächen sollen für Tiefkühl- und Pharmaprodukte genutzt werden.
62.000 m² für das Stadtklima so wertvolle Wasserfläche, das entspricht etwa acht Fußballfeldern, verschwand seit 2011 aus dem Stadtgebiet. Hier entstehen Lagerhallen und Flächen für Container-Abfertigung.
Bereits jetzt läuft das Geschäft mit dem Lagern sehr gut: Das Gefahrengutlager im Hafen Linz befindet sich nur 2 Kilometer vom Hauptplatz und ein paar Hundert Meter von Wohngebieten entfernt. Insgesamt lagen hier bis zu 17.000 Paletten Gefahrgut.
2017 wurde im Hafen Linz zusätzlich das österreichweit erste behördlich genehmigte Gefahrgutlager für Lithium-Batterien in Betrieb genommen. „Der Spezialist für Gefahrgut, wassergefährdende Stoffe, Pharmaprodukte, Tiefkühl- und Kühlware rundet damit sein Produktspektrum als Qualitätslogistiker für die professionelle und sichere Lagerung in Österreich und den Transport in Österreich, Zentral- und Osteuropa ab“, heißt es dazu auf der Homepage der „Donaulager Logistics“, seit 1998 ein 100 Prozent-Tochterunternehmen der LINZ AG.
Im Rahmen des laufenden Projektes „Neuland“, für das Teile der drei Hafenbecken verlandet wurden, wird auch das lukrative Lagergeschäft nochmals ausgeweitet, weitere 10.000 m² Lagerflächen entstehen. LINZ AG Generaldirektor Erich Haider spricht von „Tiefkühl- und Pharmaprodukten“, die auf den neuen Flächen gelagert werden sollen.
Trotzdes bedauernswerten Verlustes der Wasserflächen ist aber auch klar: Der Linzer Hafen ist und bleibt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt, der kaum noch wegzudenken ist.
Ein großes Problem bleibt bei diesen enormen Lagerkapazitäten dennoch: Die Produkte werden nicht mit dem Schiff oder der Bahn, sondern großteils mit dem LKW über die dicht befahrenen Industriezeile angeliefert. Damit entstehen nicht nur enorme LKW-Frequenzen, sondern auch ein Gefahrenpotenzial durch den dichten Verkehr – das ist einer der Gründe, warum die Linzer Industriezeile derzeit auf vier Fahrspuren ausgebaut wird.