„Linz braucht keinen Centralpark“ meinte Bürgermeister Klaus Luger in einem LT1-Interview zur möglichen Umgestaltung des Jahrmarktgeländes. Auch sonst gibt es kaum innovative und ernst gemeinte Ideen, Linz tatsächlich klimafit zu machen. Im kürzlich vorgestellten Klimapapier findet sich keine einzige mutige Maßnahme. Gleichzeitig will man Linz zur Klimahauptstadt machen – sorry, aber das klingt fast schon nach akutem Wahrnehmungsverlust im Endstadium.
Dabei würde es reichen, einfach mal über den Tellerrand zu schauen: Wien sperrt rigoros ganze Fahrbahnen, um Radlern mehr Platz zu bieten; die Umwelthauptstadt Oslo hat die ehemals stark befahrene Sørenga-Brücke zu einem Naherholungsgebiet umgestaltet; Wer in Barcelona sein Haus mit Solarstrom versorgt oder das Wasser durch eine Solaranlage erhitzt, bekommt bis zu 60 Prozent der Kosten zurück; in Paris werden 54 Hektar Dachflächen begrünt, 15.000 zusätzliche Bäume gepflanzt (Linz redet seit geraumer Zeit von 1.000, die aber immer noch nicht wurzeln), vier neue Stadtwälder sollen angelegt werden.
Und Linz? Feiert ein Autokino am Jahrmarktgelände als „Win-win-Situation für alle“, widmet weiter fleißig Grünland in Bauland um, rollt 100m2 Rasenteppich am Hauptplatz aus und bejubelt das als Innovation. So schafft man es erfolgreich, echte Lösungen weiter nach hinten zu verschieben. So geht weder Innovations- noch Klimahauptstadt.