Endlich reagiert die Politik auf abscheuliche Fälle von Diskriminierung fremder Religionen im öffentlichen Leben: Dass der Weihnachtsmarkt künftig nur noch „Wintermarkt“ heißt, juckt keinen mehr. Jetzt soll Ostern zur „Eierparty“ werden und dem Feiertag Christi Himmelfahrt steht gar die Umbenennung in „Wolkenreisetag“ bevor. Die verQUERt-Redaktion erreichte jetzt ein besonders perfider Fall vom Voralpenkreuz in Sattledt.
„Allahu al akhbar – ich war ziemlich erzürnt, als ich neulich mit meinem Auto gen Mekka unterwegs war“, tobt Yussuf Baghdadi (42). Was war passiert? Der gemäßigte Salafist („Sprengstoffgürtel sind eine absolute Sauerei“) lenkte seinen 1985er-Mercedes auf der Westautobahn. Und da tauchten sie auf einmal auf: Schilder mit der Aufschrift „Voralpenkreuz“. Baghdadi: „Jetzt haben sie diese allahlosen Symbole schon auf den Autobahntafeln abgebildet. Kruzifix, wo soll das hinführen – nach Mekka jedenfalls nicht. Ich bin tolerant, aber alles hat seine Grenzen!“ Yussuf musste noch auf der Autobahn ein waghalsiges Wendemanöver einleiten, um nicht mit dem riesigen Autobahnkreuz in Kontakt zu geraten – und 25 Kilometer als Geisterfahrer zurücklegen: „Das war fast schon ein Selbstmordkommando“, wimmert der aufgebrachte Baghdadi – und fast meint man, eine Träne über seinen knielangen Rauschebart kullern zu sehen.
Verständnis zeigt man bei der Straßenmeisterei in Sattledt: „Wir pinseln gerade ein neues Schild, das Voralpenkreuz heißt jetzt „Begegnungsstätte der Autobahnen“, was viel verbindender und undiskriminierend klingt“, ist Pressesprecher Gotthilf Kreuzlinger um eine Kalmierung der Situation bemüht. Auch die niederösterreichische Autobahnabfahrt „Donnerskirchen“ steht im Kreuzfeuer der Öffentlichkeit: Die Abfahrt soll in „Donnersgebetshaus“ umbenannt werden.