Schade – es wäre ein positives Signal und neuer Weg der „Innovationshauptstadt“ Linz gewesen: Ein Gemeinderatsantrag von NEOS und FPÖ wollte statt des üblichen Silvesterfeuerwerks etwas Neues – eine Wasser- und Laser-Show am Linzer Hauptplatz. Vorbild der Idee ist Graz, wo das Motto „Laser statt Kracher“ bereits sehr erfolgreich umgesetzt wurde. Der Grund, warum Linz es lieber bei den Retro-Raketen belässt: einmal mehr das liebe Geld.
Graz erteilte im Vorjahr einem großen städtischen Feuerwerk eine Absage – und ging so mit gutem Beispiel voran. Statt Knall, Rauch und Feinstaub setzte man auf eine Wasser-/Lasershow. Aus einem 22-Meter-Wasserbasin spritzten dabei feine Strahlen in den Himmel und erzeugten eine 40 Meter hohe Projektionsfläche. Gezeigt wurden drei rund 20 Minuten lange Jahresrückblicke mit den wichtigsten Bildern des Jahres.
Graz ließ sich das neue Silvesterkonzept 150.000 Euro kosten, das zum Großteil vom Tourismusverband übernommen wurde. Die steirische Landeshauptstadt konnte mit dem neuen Konzept mehr Menschen in die City locken als in den Jahren zuvor.
Linzer Innovationsausschuss: „Lasershow aus finanziellen Aspekten nicht zielführend“
NEOS und FPÖ forderten auch für Linz ein Konzept für eine individuelle Laservisualisierung, um das bisherige Feuerwerk ganz oder teilweise zu ersetzen. Dabei sollte nicht nur das Feuerwerk zu Silvester, sondern auch die vier Feuershows zu den beiden Jahrmärkten mitbedacht werden.
Der betreffende Gemeinderats-Antrag vom 24. Jänner 2019 wurde dem Ausschuss für Finanzen, Innovation und Verfassung zugewiesen. Dieser stellte nun – fast zehn Monate später (!) fest, dass „…derzeit eine Umstellung auf eine Lasershow aus finanzieller Sicht nicht möglich ist.“ Laut Kostenschätzungen wären etwa 120.000 bis 150.000 Euro erforderlich gewesen. Darum „erscheint ein Umstieg von einem klassischen Feuerwerk zu einer Lasershow aus finanziellen Aspekten nicht zielführend“….

Kommentar
Schade, Linz. Die Stadt hätte als Vorbild voranschreiten und mit der sinnbefreiten, steuergeldfinanzierten Kracherei am Jahrmarkt und zum Jahreswechsel Schluss machen können. Gemeinsam mit dem AEC und weiteren Partnern wäre etwas atemberaubend Neues, Bleibendes und dem innovativen Anspruch von Linz entsprechendes machbar gewesen. Stattdessen setzt man weiter – so wie jede Landhochzeit – auf die sichere Retro-Nummer und bläst geschätzte 15.000 Euro (fünfmal jährlich wohlgemerkt) in den Nachthimmel. Provinziell und kleingeistig für eine City, die sich selbst gerne und in immer kürzeren Abständen „Innovationshauptstadt“ nennt. Oder ist der ganze „Innovationssprech“ am Ende nur Schall und Rauch?