Große Installationen auf dem Dach und im Großen Saal des OK, die von den Besuchern aktiv und spielerisch, nicht nur mit den Auge sondern mit dem ganzen Körper „wahrgenommen“ werden müssen, bilden die Eckpfeiler der Sinnesrausch-Ausstellung, die am 24 Mai startet. Gleichzeitig werden diese sensualistisch-sinnlichen Installationen in eine Traditionslinie der jüngern Kunstgeschichte gestellt.
Die vier Dimensionen Punkt, Linie, Raum und Zeit sind Grundelemente der Bildenden Kunst ‒ von ihnen geht alles aus und zu ihnen scheint alles wieder zurück zu kehren. Der Sinnesrausch 2019 greift diese Dynamik auf, Werk und Rezipient geraten in Bewegung. Punkte, Linien und sphärische Blasen bewegen, winden und stülpen sich über ganze Räume im OK und führen hinauf auf das Höhenrausch Areal. Wie ein Faden zieht sich ein Parcours, in dem von Katharina Lackner und Genoveva Rückert kuratierten SINNESRAUSCH, über den voestalpine open space bis auf den Turm auf der Raiffeisen Kunst Garage.
Ein Punkt geht spazieren: Der Standpunkt der Besucher gerät dabei im wörtlichen wie im übertragenen Sinn in Bewegung. Raumgreifende Installationen und fein gesponnene Arbeiten laden sich mit Geschichten und performativen Elementen auf und fordern die Aktivität der BesucherInnen heraus. Diese werden zu Akteuren: wie in den raumgreifenden Anleitungen der prominenten Choreographen William Forsythe und Simone Forti.
Eine Linie führt durch die Ausstellung ‒ die beteiligten Künstler: Zeichnungen von Aldo Gianotti begleiten Besucher auf dem Weg durch die Ausstellung bis zum Aufstieg auf den Höhenrausch-Turm.
Die jüngste Kunstgeschichte im Huckepack: Am Weg nimmt die Linie Geschwindigkeit, aber und auch das Gepäck der bewegten „Kinetischen Kunst“ und der „Op Art“ der 1960er-Jahre auf (wie bei der Bodenarbeit von Marina Apollonio), und verwebt sich wie bei Gianni Colombos „Spazio Elastico“ zum Raum. Es findet sich der Crossover zum Design (wie bei der heute wieder entdeckten österreichischen Künstlerin Helga Philipp) und auch die Verbindung zur „Konkreten Kunst“. Mit dem Metallplastiker Helmuth Gsöllpointner, der wie kaum ein anderer die oberösterreichische Kunstszene geprägt hat, sind auch wieder regionale KünstlerInnen vertreten.
Elastisch, plastisch, fantastisch: Ein besonderes Highlight im Rundgang ist auch heuer wieder der voest alpine open space: Die Wiener Künstlergruppe Numen / For Use „spinnt“ ein betretbares, blaues Netz in den gesamten inneren Freiraum.
Im OK Saal in Te-Yu Wangs begehbarer, pneumatischer Saalinstallation im OK Saal wird der Punkt zur Blase, zur alles einnehmenden Sphäre und transformiert den gesamten Raum.
Infos: www.ooekultuquartier.at