Ein Friedhofsbesuch muss nicht immer traurig, morbide und voller Schwere sein. Am Linzer Barbara Friedhof kann man sich mittels Handy auf die Suche nach Gräbern bekannter Linzer Persönlichkeiten machen. QR-Codes auf den Grabstätten geben dabei Auskunft, wer denn da unter einem liegt. Hier liegen rund 230.000 Linzer begraben – und damit mehr Menschen, als unsere Stadt Einwohner hat.
Schriftsteller Adalbert Stifter, der Sänger RIK, Freiheitskämpfer Anton Bulgari, Schriftstellerin Handel-Mazetti, der legendäre LASK-Präsident Rudolf Trauner, der längstdienende Landeshauptmann OÖs Heinrich Gleißner oder die Ex-Bürgermeister Wimhölzel, Körner und Scheibenpogen: Viele Linzer Persönlichkeiten liegen am Barbara Friedhof in der Stadt. Rund 20.000 Grabplätze befinden sich hier – davon sind 16.000 derzeit belegt, rund 4.000 Gräber stehen als Reserve zur Verfügung. Seit seiner Gründung vor 237 Jahren wurden hier circa. 230.000 Menschen bestattet, pro Jahr finden etwa 1.000 Begräbnisse statt. In Summe gibt es in Linz sechs Friedhöfe: St. Barbara Friedhof, Pöstlingberg, St. Magdalena, St. Margareten, Ebelsberg und Stadtpfarre Urfahr.
Promi-Gräbersuche mit dem Handy
Aktuell sind ab Barbara Friedhof um die 60 Gräber und 20 Denkmäler mit einem QR-Code versehen. Scannt man diesem mit der Handy-Kamera, erhält man alle Infos zum Verstorbenen und zur Grabstelle. Dieses Angebot soll zukünftig noch erweitert werden, denn jeder Friedhof ist ein Hort von Geschichten und Erinnerungen. Auf der Homepage zurerinnerung.at finden sich alle Infos zu Gräbern und Denkmälern des Barbara Friedhofs.
Barbara Friedhof – eine bewegt Geschichte
Die Geschichte der ersten Vorgängerfriedhöfe reichen bis in das 13. Jahrhundert zurück. Etwa um 1286 wurde im Zuge der Errichtung der Stadtpfarrkirche um diese herum ein Pfarrfriedhof angelegt. In den nächsten Jahrhunderten nahm der Friedhof mehrere Plätze in der Innenstadt ein. Zuerst im Bereich der heutigen Spittelwiese, später dann im Bereich der heutigen Seilerstätte. Dort wurde auch im Jahr 1658 wurde eine Kapelle der der Heiligen Barbara geweiht war.
Seither trägt der Friedhof diesen Namen, auch wenn er noch einmal wandern musste. Nach einem Hofdekret von Kaiser Joseph II., das die Verlegung von Friedhöfen aus den Innenstädten in das Umland vorschrieb, wurde die Begräbnisstätte, die mittlerweile an der Landstraße ihren Platz gefunden hatte, im Jahr 1786 aufgelassen. Als Ersatz kaufte man das nach wie vor verwendete Grundstück außerhalb der damaligen Stadt an. Über die Jahrhunderte konnte das Friedhofsgelände auf 12 Hektar erweitert werden.