Vor genau 25 Jahren wurden in Österreich die Wunschkennzeichen eingeführt. Bis zu 40.000 Österreicher leisteten sich den über 200 Euro teuren Spaß von KI-TZ1, G-IB 8 oder K-OMA 1. Der große Hype ist aber vorbei: Weniger als 20.000 personalisierte Taferln kurven derzeit nur noch durch Österreich. Das vielleicht bekannteste – „PE-NIS 20“ aus Oberösterreich – wurde seinem Besitzer jetzt zum bereits dritten Mal gestohlen.
Draufstehen darf auf den Wunschkennzeichen freilich nicht alles, was so mancher gerne hätte: Beleidigendes ist ebenso verboten wie Anstößiges oder Politisches. Mindestens eine Zahl und maximal fünf Buchstaben dürfen am Taferl stehen.
Freilich rutscht so mancher kecke Antrag auch den Behörden durch. Wie etwa die Buchstabenfolge „PE-NIS 20“, mit der der 27-jährige Rene Kehrer aus Perg durch die Gegend fährt. Das Nummernschild hat ihm sogar lokale Berühmtheit in den Medien gebracht – aber auch viele Neider: „Das Taferl ist schon dreimal gestohlen worden, zum Glück kostet eine Neuausstellung nur neun Euro.“ Aber auch viele Neider und Moralapostel gibt es, so Kehrer: „Letzten Freitag wurde mir auch noch meine Rückleuchte eingetreten.“
Warum die Wunschkennzeichen immer weniger werden, dürfte auch an der Verteuerung auf 228 Euro liegen. Nach 15 Jahren müssen die personalisierten Taferl neu beantragt und verlängert werden, was aber nur die wenigsten tun.
Ein kurzer Auszug an originellen Wunschtaferln:
GR-IPPE 1 (ein Gemeindearzt aus Grieskirchen)
JO-4 BIA (ein Bierliebhaber aus St. Johann)
L-GIB 8 (ein vorsichtiger Linzer Autofahrer)
L-WOZU 6 (ein enthaltsam lebender Linzer Autolenker)
MU-SCHI 1 (ein Schiverleih aus Murau/Stmk.)
KI-FF 1 (ein Feuerwehrkommandant aus Kirchdorf)
KI-TZ 1 (ein Kitzbühel-Fan, ebenfalls aus Kirchdorf)
AM-SOFA 1 (Amstettner Sof‘-Liebhaber)
Abgelehnt wurden u.a. K-FURZ 1, W-NSDAP 1 oder S-PERMA 1. Die Kombination W-EHRM 8 rutschte aber durch und war einige Jahre auf den Straßen Wiens unterwegs.