Vier Autos samt Fahrer leistete sich die achtköpfige Linzer Stadtregierung in den letzten Jahren, das schlug mit 406.246 Euro pro Jahr zu Buche. Aktuell sind es drei Autos. Vizebürgermeister Detlef Wimmer zeigt eine Möglichkeit vor, die Kosten zu senken: „Ich nütze mein Privatauto für Dienstfahrten und verrechne nur das amtliche Kilometergeld von 42 Cent/km.“ Ein Kilometer mit dem Dienstwagen kommt hingegen auf das Neunfache des amtlichen Kilometergeldes…
Nur 77.750 Kilometer legten die vier Dienstautos der Stadtregierung im Vorjahr zurück – das entspricht einer Tagesleistung von 53 Kilometern pro Auto. Ein Großteil dieser Kurzstrecken ließe sich wohl auch anders und günstiger abspulen. Gespart wurde zwar schon – aber da ginge noch mehr: Während die Spritkosten 2016 nur 7.276,69 Euro betrugen, waren diese 2012 noch dreimal so hoch. Für Personalkosten der vier Stadtregierung-Autos fielen in den vergangenen Jahren jedoch zwischen 328.000 und 369.000 Euro an – eine echte Einsparung gab es erst 2016 (auf 269.905 Euro – u.a. durch den Wegfall eines Fahrers).
Privat-PKW, Roller oder Öffis statt Dienstauto
Vizebürgermeister Detlef Wimmer zeigt eine Möglichkeit auf, die Kosten noch weiter zu senken: „Ich lege seit gut zwei Jahren alle Strecken mit dem Privat-PKW zurück.“ Vorteil: Der Stadt kostet das so statt aktuell 3,88 Euro nur mehr das amtliche Kilometergeld von 42 Cent. „Auf kurzen Strecken nutze ich einen Elektroroller, die Öffis, oder meine Beine. Auch das Taxi ist in ganz seltenen Fällen eine Alternative“, so Wimmer weiter. „Das Modell des Kilometergeldes hat sich auch in der Privatwirtschaft bewährt, warum also nicht auch in der Politik, wo man besonders verantwortungsvoll mit Geldern umgehen sollte?“ Weiterer Effekt: Die Stadt spart 2017 – auch bedingt durch den Wegfall von Wimmers Fahrten – ein Dienstauto ein.
Freiwilligkeit statt Verbote
Einen kompletten Dienstwagenverzicht auch für die anderen Stadtsenatsmitglieder will Wimmer nicht fordern („Das muss jeder für sich persönlich entscheiden“). Parameter sollte aber das amtliche Kilometergeld sein: „Aktuell liegen wir immer noch neunmal so hoch, das kann nicht das Ende der Fahnenstange sein.“ Auch für Fahrradfahrten oder Fußwege gibt es (ab einer Strecke von zwei Kilometern) übrigens ein amtliches Kilometergeld von 38 Cent. Der Umwelt-Aspekt spielt ebenfalls eine Rolle: Die Dienstautos der Stadtregierung produzierten im Vorjahr 29 Tonnen CO2 plus Feinstaub, denn auch Dieselfahrzeuge befinden sich im Fuhrpark. „Gerade eine innovative Stadt wie Linz sollte eine Vorreiterrolle einnehmen und neue Wege gehen“, so Detlef Wimmer.