Starke Ansage von Vizebürgermeister Detlef Wimmer (FPÖ): Anlässlich seines zehnten Jubiläums als Bezirksparteiobmann zog er Bilanz und stellt für die nächste Wahl gleichzeitig den Anspruch auf den Linzer Bürgermeistersessel. Und das wohl zu Recht: 2007 lag man noch „uneinholbare“ 44,8 Prozent hinter der SPÖ, seit September 2015 sind es nur mehr 7,1 Prozent: „Als zweitstärkste Kraft ist es für jede Partei selbstverständlich, die Nummer 1 werden zu wollen“, so Wimmer.
2007, bei Wimmers Amtsübernahme, trennten Rot und Blau noch Welten – und das nicht nur ideologisch. Mittlerweile ist man sich in jeder Beziehung näher gerückt: Die Zusammenarbeit („Arbeitsübereinkommen“) funktioniert nahezu reibungslos, große Themen wie etwa die Budgetsanierung, die Eindämmung des organisierten Bettlerwesens oder die Einführung der international längst üblichen Videoüberwachung in öffentlichen Verkehrsmitteln wurden auf Schiene gebracht.
SPÖ/FPÖ: vom Mega- zum Mikro-Vorsprung
53,4 zu 8,6 lautete das prozentuelle Stimmen-Ungleichgewicht vor zehn Jahren noch. Mittlerweile sieht die SPÖ die Linzer Blauen aber relativ groß im Rückspiegel – bei nur noch 7,1 Prozent Rückstand. Kein Wunder, dass da bei einigen im Rathaus die Alarmglocken schrillen. Und die Stadt-ÖVP? Die wurde sogar bereits überholt und abgehängt: Ein Rückstand von 15,0 Prozent (2007) wurde bis 2015 in einen Vorsprung von 10,1 Prozent umgedreht. Aus fünf Ortsgruppen wurden aktuell zwölf, auch die Mitgliederzahlen haben sich bei der Linzer FPÖ seit 2006 auf 1.484 nahezu verdoppelt. „Schön, dass wir so viele Botschafter in der Stadt haben“, sagt Wimmer zu diesem Zuwachs.
Am Ende des Weges sieht Detlef Wimmer die Linzer FPÖ aber noch lange nicht: „Unser klares Ziel ist es, die stärkste Kraft in Linz zu werden. Das ist angesichts unserer Entwicklung nicht unrealistisch, wie man anhand des historisch besten Wahlergebnisses aus dem Jahr 2015 sieht.“