Die OÖVP präsentierte gestern ihr Buch zum 70-jährigen Jubiläum der Partei. Titel: „Unser Auftrag für morgen“. Es ist ein Jahr der runden Zahlen für die oberösterreichische Volkspartei: Erst vor knapp drei Monaten beging Pühringer sein 20-jähriges Dienstjubiläum.
Am 09. Mai 1945, nur zwei Tage nach Kriegsende und mitten in den Nachkriegswirren des zweiten Weltkrieges, wurde in der Wohnung des Beamten Josef Zehetner in der Museumsstraße 18 in Linz die Oberösterreichische Volkspartei neu gegründet. Vier Monate später wurde die „neue“ Partei von den Besatzern offiziell erlaubt.
„Obwohl wir stolz sind, sind wir nicht zufrieden, denn Zufriedenheit bedeutet Stillstand“, sagt Landeshauptmann Josef Pühringer zum 70-jährigen Jubiläum der Partei.
Zum 70er präsentierte die Parteiführung das 94 Seiten starke Buch „Unser Auftrag für Morgen“. Ex-Volksblatt-Chefredakteur Franz Rohrhofer zeigt darin einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung, unterteilt in Zehn-Jahres-Schritten. Das Buch ist u.a. im Heinrich-Gleißner-Haus erhältlich.
Heinrich Gleißner als Mann der ersten Stunde
In den ersten Monaten der neuen Volkspartei traten Männer in Erscheinung, die die Zeit des Wiederaufbaus entscheidend gestalteten und prägten – etwa Heinrich Gleißner, der am 26. Oktober 1945 zum ersten Landeshauptmann Oberösterreichs gewählt wurde. Bei der ersten Landtagswahl nach dem Krieg – am 25. Oktober 1945 – konnte sich die junge Partei mit sagenhaften 59,1 Prozent gleich die absolute Mehrheit sichern. Ein derart imposantes Ergebnis gab es seitdem zar nicht mehr, aber als einzige Partei bleiben die „Schwarzen“ in all den Jahren stets beständig über der 40-Prozent-Marke.
Auch die Nummer-1-Position konnte seit 1945 bis auf eine sechsjährige „Schaffenspause“ zwischen 1967 und 1973 (damals gelang des der SPÖ das bisher einzige Mal, mit 46,0 zu 45,2 Prozent die stärkste Kraft im Land ob der Enns zu werden) behauptet werden.