Einen neuerlichen Versuch, die Linzer Nibelungenbrücke endlich sicherer für Radfahrer zu machen, startet die OÖ Radlobby am Freitag, den 08. Mai: Eine Stunde lang wird die Brücke von Radfahrern „übernommen“. “Mitradeln – für eine sichere Nibelungenbrücke!”, hoffen die Veranstalter auf eine rege Teilnahme.
Die Nibelungenbrücke stellt in Linz für den Radverkehr die wichtigste Donauquerung dar und ist ein entscheidendes Nadelöhr, das von vielen Radfahrenden und Fußgängern als gefährlich eingestuft wird: Seit 30 (!) Jahren existiert ein heute nicht mehr bewilligungsfähiges Radwegprovisorium auf dem Gehsteig der Nibelungenbrücke, jahrzehntelang wurden die Linzer mit Zuständigkeitsausreden hingehalten. Der bestehende Radweg ist gerade mal 80 Zentimeter breit und mündet auf der Urfahraner Seite abrupt in einer stark frequentierten Busspur. Eine mögliche Verbreiterung des Radweges fällt immer wieder einem politischen Hickhack zwischen roter Stadt und schwarzem Land zum Opfer.
„Jetzt muss endlich gehandelt werden“, fordert die OÖ Radlobby: Am Freitag 8. Mai (15:30 Uhr, Treffpunkt Hauptplatz Linz) radeln Hunderte Linzer eine Stunde lang auf der Nibelungenbrücke: Dieses Mal nicht gefährlich am ‚Gehsteigradweg‘ sondern gemeinsam auf der Fahrbahn in voller Breite. Die Forderungen:
- Mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger
- Bessere Anschlüsse und Querungsmöglichkeiten
- Verbesserungen umgehend und nicht erst nach 2020
KPÖ: Eine Fahrspur für Radler und Öffi-Busse
Einen interessanten Ansatz legt die Linzer KPÖ auf den Tisch: Sie wiederholt ihre Forderung nach einer einfachen, schnell umsetzbaren, und noch dazu kostengünstigen Lösung für die Nibelungenbrücke: Nämlich den Radverkehr auf die Fahrbahn zu verlagern und dafür eine Fahrspur pro Fahrrichtung zur Verfügung zu stellen. Neben den Fahrradfahrern könnte diese Fahrspur auch von Bussen im öffentlichen Verkehr benutzt werden. Der Autoverkehr hätte damit immer noch zwei Fahrspuren pro Richtung. Für diese Forderung spricht auch, dass zähflüssiger Autoverkehr oder Staus in diesem Bereich nicht das Ergebnis von zu wenig Autofahrfläche auf der Brücke ist, sondern mit der Überlastung in vor- und nachgelagerten Straßenbereichen zusammenhängt.
Der Verkehrssprecher der Linzer KPÖ, Michael Schmida: „Bei der Nibelungenbrücke handelt es sich um einen sehr unattraktiven und gefährlichen Verkehrsweg für Fußgänger und Fahrradfahrer. Die Situation ist bezeichnend für Linz und zeigt anschaulich, dass die vorherrschende Verkehrsplanung und -politik noch immer nicht in der Gegenwart angekommen ist, sondern Initiative nur beim Bau neuer Straßen inklusive Brücken, Autobahnen und Abfahrten zeigt. Bei sinnvollen Lösungen für den öffentlichen Verkehr bzw. nichtmotorisierte Mobilitätsformen herrscht schon seit Jahrzehnten Unwille, parteipolitisches Gezerre und Verzögerungstaktik vor.“