Ohne ihn läuft bei ASKÖ TEKAEF DONAU Linz gar nichts: Manager Kurt Baumgartner (52), der rund um die Uhr für den Klub läuft, kurbelt und unterwegs ist. Im Talk spricht „Baumi“ über die Pläne, Ziele und was es mit seinem ominösen Jogginganzug auf sich hat…
Kurt – vorweg: Mit Peter Rinder und Otto der Klub zwei große Freunde des Klubs verloren. Bitte um einen kurzen Nachruf.
Peter Rinder war 30 Jahre lang dabei. Sein Ableben war ein Schock. Otto Bruckner war als langjähriger Sponsor und Freund mit an Bord. Es ist eine Tragödie, zwei solche Verluste innerhalb einer Woche beklagen zu müssen.
Zurück zum Tagesgeschäft: Mit dem Trainerwechsel im Winter hat keiner gerechnet.
Für mich war das auch völlig überraschend. Aber aus seiner Sicht war die Entscheidung richtig: Wenn man als junger Trainer die Chance hat, bei einem renommierten Regionalligaklub Fuß zu fassen, muss man das auch tun. Gerald Scheiblehner war und ist ein Superbursche und wir bleiben auch Freunde.
Die heurige Saison steht unter dem Thema Budgetsanierung. Seid ihr im Plan?
Wir haben heuer weitere 40.000 Euro eingespart. Aktuell sind wir aber wieder im Vorwärtsgang und lukrieren Sponsoren, um das Budget im nächsten Jahr eventuell wieder leicht erhöhen zu können. Es schaut auf alle Fälle gut aus und wir sind auf einem positiven Weg.
Auch in Sachen Stadionnamen gelang im Winter ein guter Deal.
Der Name unserer Heimstätte ist sein fünf Jahren vakant, zu Ehren Peter Rinders haben wir sie aber dennoch weiter nach ihm benannt. Jetzt sind wir im Gespräch, den Namen für zehn Jahre an die LINZ AG zu verkaufen. Die genaue Bezeichnung wissen wir noch nicht – es wird in Richtung „ASKÖ Donau Linz AG Arena“ oder so ähnlich gehen.
Sportlich steht der Klub heuer im soliden Mittelfeld. Zufrieden damit?
Ja, auf jeden Fall. Man darf nicht vergessen, wir haben eine extrem junge Mannschaft. Dazu hatten wir etwas Verletzungspech. Ich glaube aber dennoch, dass wir besser aufgestellt sind als im Herbst.
Aktuell steht das Team auch Rang acht. Was geht da noch im Frühjahr?
Es ist alles verdammt eng. Nach hinten ist nicht viel Abstand, aber auch auf Platz drei fehlen nur drei Punkte. Mit einem einstelligen Tabellenplatz bin ich für heuer aber absolut zufrieden.
Im Hintergrund laufen auch sicher bereits die Planungen für die kommende Saison?
Anfang Mai wollen wir mit der Kaderplanung fertig sein. Ich hoffe es gelingt uns, den Stamm der Mannschaft zu halten. Außerdem gibt es eine Liste von 20 jungen, aufstrebenden Spielern, die alle zu uns wollen, wir werden wieder eine super Truppe haben, das kann ich jetzt schon sagen.
In puncto Förderungen und „stadtnahen“ Sponsoren kann Donau mit dem LASK und anderen nicht mithalten. Frustriert das nicht?
Ich bin da überhaupt nicht neidisch. Natürlich geht‘s in der Ersten Liga mit Profibetrieb um ganz andere Summen. Wir sind auf einem guten Weg, bei uns helfen so viele Leute mit, jeden Tag tut sich etwas mit neuen Sponsoren, darum mache ich mir keine Sorgen oder schiele auf andere.
Die Donau-Heimstätte ist Stück für Stück zum Schmuckkästchen geworden. Wird’s noch weitere Verbesserungen geben?
Natürlich haben wir noch sehr viele Ideen und Pläne, die Umsetzung ist vor allem eine finanzielle Frage. Was heuer noch passiert: Bereits beim zweiten Heimspiel im Frühjahr eröffnen wir den neuen VIP-Club auf der Haupttribüne, wo 78 neue Sesseln dazukommen und der ganze VIP-Bereich ein Facelifiting erhält.
Die Fans verlange natürlich immer nach Titeln und Aufstieg. Du als Manager auch?
17 unserer 22 Kaderspieler wollen in die Regionalliga aufsteigen, das sagt schon einiges. Zeitrahmen gibt es keinen. Wir wollen nur aufsteigen, wenn wir wissen, dass wir es uns leisten können und das Umfeld passt.
Gibt es irgendein Fernziel, nach dessen Erreichung auch du dich zurücklehnst und sagst: „Das war’s“?
Ich brauche einfach immer Vollgas, das gilt im Beruf genauso wie bei Donau Linz. Aber wenn ich am Abend heimkomme und meinen Jogginganzug anhabe, fällt der Schalter. Da wird dann auch das Handy ausgemacht, ich lehne mich zurück und bin nur mehr für meine Frau da.
Wäre ein ähnlicher Job bei einem Bundesligaklub denkbar, wenn das Angebot passt?
Außer statt Ulli Hoeneß beim FC Bayern München würde ich bei keinem anderen Klub der Welt anheuern wollen (lacht). Das ist auch ziemlich einfach erklärt: Ich brauche einen hundertprozentigen Bezug zum Verein – und den haben ich nur bei Donau Linz. Außerdem hat mein Vater am Sterbebett zu mir gesagt „Schau auf mei‘ Donau“. Ich habe ihm versprochen, das zu tun, solange ich lebe. Und das halte ich auch ein.