502 Autos pro 1.000 Einwohner gibt es in Linz – klingt viel, unsere City ist damit aber österreichweit eine der autoärmsten Landeshauptstädte. In den oö. Bezirken nimmt die „Autorisierung“ jedoch weiter zu. Es geht aber auch anders: Bereits 31.000 Linzer – das entspricht einem Fünftel der Bevölkerung über 12 Jahren – fahren täglich mit dem Rad, das Linzer Radwegenetz ist seit 1990 um 82 Prozent gewachsen.
Eisenstadt hat im Verhältnis zur Einwohnerzahl die mit Abstand höchste Anzahl von Pkw, auf 1.000 Einwohner kommen bereits 657 Pkw. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl liegt der Pkw-Motorisierungsgrad mit 371 Pkw / 1.000 Einwohner im Landeshauptstadt-Vergleich am niedrigsten. An zweiter Stelle liegt Innsbruck mit 423 Pkw / 1.000 Einwohner, an dritte Stelle folgt Graz (464). Auch in Linz (502), Stadt Salzburg (508) und im Bezirk Bregenz (526) ist die Pkw-Motorisierung niedriger als im Österreich-Schnitt (549). In immerhin vier Landeshauptstädten ist die Zahl der Autos pro 1.000 Einwohner zurückgegangen. Am stärksten in Wien (minus 5,8 Prozent) und in Innsbruck (minus 4,3 Prozent), auch in Graz (minus 1,7 Prozent) und in Linz (minus 0,4 Prozent). In Linz ist dies ist aber vor allem dem starken Bevölkerungswachstum geschuldet.
Außerhalb von Linz nimmt die Zahl der Autos jedoch stärker zu als die Bevölkerungszahl. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass nur in Linz, Steyr und Wels der Pkw-Motorisierungsgrad unter 600 pro 1.000 Einwohnern liegt. Die meisten Autos im Verhältnis zur Einwohnerzahl gibt es im Bezirk Eferding mit 664 Pkw / 1.000 Einwohner, im Jahr 2010 waren es mit 615 deutlich weniger. Sehr hoch ist die Anzahl der Autos in den Bezirken Ried im Innkreis (655), Wels Land (654), Grieskirchen (653) und Rohrbach (649).
Hoher Anteil an kurzen PKW-Wegen
Dass man gerade in der Stadt das Auto eigentlich viel öfters stehen lassen könnte, beweist der hohe Anteil an den kurzen Wegen: 19 Prozent aller Stadtstrecken liegen unter 2,5 Kilometern, 40 Prozent unter fünf Kilometern – alles Distanzen, zu denen das Fahrrad eine mehr als brauchbare Alternative ist.
Radfahreranteil nur die “halbe Wahrheit”
Wie auch in anderen Städten nimmt der Radfahrer-Anteil auch in Linz immer mher zu. Aktuell liegt er bei (ausbaufähigen) bei 8,1 Prozent. Nackte Zahlen seien aber nicht das Wesentliche so der zuständige Stadtrat Markus Hein: “Ziel muss sein, die Menschen nicht zum Radfahren zu zwingen, sondern mehr Autos von der Straße zu bringen.” So gesehen sind die gut augebauten Linz Linien einer der Hauptkonkurrenten der Radler. Dort wurden – zu Lasten des Rad-Anteils – im Vorjahr 110 Millionen Fahrgäste gezählt – nur der Wiener Raum hatte mehr Öffi-Nutzer. 31.000 Bewohner – das entspricht einem Fünftel der Bevölkerung über 12 Jahren – fahren täglich mit dem Rad, das Radwegenetz ist seit 1990 um 82 Prozent gewachsen.
Radwege-Ausbau wird weiter forciert
150,5km umfasst das Linzer Radwegenetz aktuell, das Budget zum Ausbau der Radwege wurde von Hein von 285.000 auf 535.000 Euro erhöht. Zudem gibt es mittlerweile eine Reihe von Busspuren, die für Radfahrer freigegeben wurden. Diese Initiative wird fortgeführt, so Hein. Gerade in den Städten ist der Anteil kurzer Strecken hoch, die klimafreundlich, gesund und platzsparend mit dem Fahrrad gefahren werden können, sagt der VCÖ.
Der VCÖ fordert zudem mehr öffentliche Verkehrsverbindungen innerhalb der Städte und im Umland. Großes Potenzial liegt in den Städten auch im zu Fuß gehen. In Innsbruck werden laut VCÖ 31 Prozent der Alltagswege zu Fuß gegangen, in Wien 27 Prozent, in Klagenfurt aber nur elf Prozent.
Pkw pro 1.000 Einwohner 2016 (in Klammer das Jahr 2010)
1. Wien 371 Pkw / 1.000 Einwohner (394 )
2. Innsbruck 423 (442)
3. Graz 464 (472)
4. Linz 502 (504)
5. Salzburg 508 (495)
6. BEZIRK Bregenz 526 (497)
7. St. Pölten 565 (555)
8. Klagenfurt 603 (587)
9. Eisenstadt 657 (642)
Quelle: Statistik Austria / VCÖ