6.500 Veranstaltungen und zwei Millionen Besucher – der Linzer Posthof ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte im Linzer Kulturleben. Heuer feiert diese Institution den 30. Geburtstag. Die Geschichte des Hauses geht aber noch viel weiter zurück – bis ins 13. Jahrhundert.
Erstmals wird der Posthof im 13. Jahrhundert als „Passauisches Lehen zu Ordaech“ urkundlich erwähnt. Im 16. Jahrhundert findet sich die Bezeichnung „Erapaur“. Danach findet sich der Name „Heimlhof“ – diese Bezeichnung geht auf Michael Franz Heiml zurück, der den Hof vor 1685 besaß. Durch Vererbung gelangt das Gut erst in den Besitz von Georg Payrhuber, der in dieser Zeit (1733-1740) Bürgermeister von Linz war. Der Posthof wurde damals deshalb auch oft „Bürgermeisterhof“ bezeichnet – und dann weiter an den Linzer Postverwalter Josef Ignaz Gross von Ehrenstein: Der Name „Posthof“ war geboren.
Um 1750 erfolgte der Großumbau zur Poststallmeisterei – diese Funktion erfüllte das Haus bis 1790, ehe die Stadt Linz das Gebäude kaufte und als „Städtische Versorgungsanstalt“ weiterführte. Später diente der Posthof noch für Wohn- und Schulzwecke, nach dem Ersten Weltkrieg auch als Gasthof. Danach wurde das Gebäude nicht mehr genutzt und verfiel immer mehr, ehe die Stadt das Haus kaufte und 1984 zu einem modernen Veranstaltungsort für zeitgenössische Kunst und Kultur adaptierte. Die Errichtung war u.a. eine Reaktion auf teilweise subversive Aktivitäten und Hausbesetzungen der 190er-Jahre, in denen die Jugend nach eigenen Veranstaltungsorten verlangte.
Vier Jahre vor Eröffnung des Posthofs war auch die von jugendlichen Aktivisten gegründete Stadtwerkstatt in ein leer stehendes Fabrikgebäude in Linz-Urfahr gezogen und wartete seither mit einem dichten Konzert- und Kunstprogramm auf. Neben dem Posthof waren auch noch weitere Standorte für das neue Kulturzentrum im Gespräch – wie etwa das alte Polizeigebäude an der Mozartstraße (heute steht dort das Mode-Großkaufhaus C&A),
Der Posthof erlebte in der folgenden Zeit immer wieder Modernisierungen und Erweiterungen. Bereits 1990 erfolgte die Eröffnung des Zubaus samt eines 1.200 Personen fassenden Saals. Heute blickt der Posthof auf 30 Jahre Musik- und Kulturgeschichte zurück, wickelte 6.500 Veranstaltungen ab und konnte bisher zwei Millionen Besucher begrüßen.